Selbstvertrauen stärken - 9 einfache Tipps

Selbstvertrauen ist das Gefühl des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten und das eigene Urteilsvermögen. Wir alles wissen, dass Selbstbewusstsein enorm wichtig für die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden eines jeden Einzelnen ist.

Viele Menschen haben aber ein zu geringes Selbstwertgefühl. Du gehörst dazu? Dann lerne in diesem Beitrag, wie du dein Selbstvertrauen stärken und von den vielen Vorteilen profitieren kannst, die ein starkes Selbstbewusstsein mit sich bringt.

Inhalt 

Was ist Selbstvertrauen?
Wie wird man selbstbewusster?
Selbstvertrauen versus Selbstzweifel
Vorteile von Selbstvertrauen
Schlusswort

Was ist Selbstvertrauen?

Selbstvertrauen kann sich auf ein allgemeines Gefühl des Vertrauens in deine Fähigkeit beziehen, dein Leben zu meistern. Es kann aber auch situationsbezogen sein. Zum Beispiel kannst du in einem bestimmten Fachgebiet ein hohes Selbstvertrauen haben, dich aber in anderen Bereichen weniger sicher fühlen.

Selbstvertrauen Definition

Das Dorsch Lexikon der Psychologie definiert Selbstvertrauen als "das Gefühl, mit möglichen Schwierigkeiten fertigwerden zu können und durch eigene Kraft etwas zu schaffen".

Ein gesundes Maß an Selbstvertrauen kann dir helfen, im Beruf und Privatleben erfolgreicher zu sein. Die Forschung hat zum Beispiel herausgefunden, dass Kinder, die selbstbewusster sind, in der Regel auch bessere schulische Leistungen erbringen. Auch im Job ist ein selbstbewusstes Auftreten, zum Beispiel bei Gehaltsverhandlungen, von großer Bedeutung.

Wie wird man selbstbewusster?

Es gibt zum Glück verschiedene Maßnahmen, mit denen du dein Selbstvertrauen stärken kannst. Ganz gleich, ob es dir in einem bestimmten Bereich an Selbstvertrauen mangelt, oder ob du dich generell unsicher fühlst. Diese neun Tipps und Übungen können dir helfen.

Tipp 1: Höre auf, dich mit anderen zu vergleichen

Vergleichst du etwa dein Aussehen mit jenem der Menschen, denen du auf Instagram folgst? Oder vielleicht dein eigenes Gehalt mit dem deiner Freunde? Die Theorie des sozialen Vergleichs besagt, dass es ganz natürlich ist, Vergleiche anzustellen. Aber dieses Verhalten trägt nicht gerade dazu bei, dein Selbstbewusstsein zu stärken. Es kann sogar den gegenteiligen Effekt haben.

In einer auf ScienceDirect veröffentlichten Langzeitstudie wurde ein direkter Zusammenhang zwischen Neid und der Art und Weise, wie wir uns selbst sehen, festgestellt. Konkret stellten die Wissenschaftler fest, dass Menschen häufig Neid empfinden, wenn sie sich mit anderen vergleichen. Und je mehr Neid sie empfinden, desto schlechter fühlen sie sich in Bezug auf sich selbst.

Wie kann man also Selbstvertrauen aufbauen, wenn man merkt, dass man ständig Vergleiche anstellt? Erinnere dich zunächst daran, dass das Vergleichen nicht hilfreich ist. Jeder läuft sein eigenes Rennen und das Leben ist kein Wettbewerb.

Wenn du neidisch auf das Leben eines anderen bist, ist es auch hilfreich, sich an deine eigenen Stärken und Erfolge zu erinnern. Führe daher ein Dankbarkeitstagebuch. Du kannst dir damit die Bereiche im Leben vor Augen halten, in denen du mit Talent gesegnet bist und schon viel erreicht hast. Konzentriere dich so auf dein eigenes Leben, anstatt das Leben anderer in den Mittelpunkt zu stellen.

Tipp 2: Umgib dich mit positiven Menschen

Nimm dir einen Moment Zeit und denke darüber nach, welche Auswirkungen deine Freunde auf deine Gefühlswelt haben. Bauen sie dich auf, oder ziehen sie dich runter? Beurteilen sie dich ständig, oder akzeptieren sie dich so, wie du bist?

Die Menschen, mit denen du Zeit verbringst, können deine Gedanken und deine Einstellung zu dir selbst beeinflussen. Vielleicht sogar mehr, als dir bewusst ist. Achte also darauf, welchen Einfluss deine Freunde auf dich haben. Wenn du dich schlecht fühlst, nachdem du mit einer bestimmten Person zusammen warst, ist es vielleicht an der Zeit, sich von ihr zu verabschieden.

Umgib dich stattdessen mit Menschen, die dich aufbauen und das Beste für dich wollen. Suche dir zur Not neue Freunde. Und zwar solche Menschen, die positiv eingestellt sind und dir helfen können, dein Selbstbewusstsein zu stärken. Selbstvertrauen und eine positive Einstellung gehen nämlich Hand in Hand.

Tipp 3: Achte auf deinen Körper

Dieser Tipp für mehr Selbstbewusstsein basiert auf der Idee, dass es schwer ist, selbstbewusst zu sein, wenn man nicht auf seinen Körper achtet. Wenn du dich um dich selbst kümmerst, weißt du, dass du etwas Positives für deinen Geist, Körper und deine Seele tust. Dadurch wirst du dich auch selbstbewusster fühlen.

Hier sind einige Selbstfürsorgepraktiken, die mit einem höheren Selbstvertrauen verbunden sind und dir den gewünschten Erfolg bringen können:

• Ernährung: Eine gesunde Ernährung bringt viele Vorteile mit sich, darunter ein höheres Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Wenn du deinen Körper mit nährstoffreichen Lebensmitteln versorgst, fühlst du dich gesünder, stärker und energiegeladener. Das wiederrum kann zu einem besseren Selbstwertgefühl führen.

• Sport treiben: Studien zeigen immer wieder, dass körperliche Betätigung das Selbstvertrauen stärkt. Regelmäßige körperliche Aktivität verbesserte nämlich das Körperbild der Teilnehmer. Und wenn sich ihr Körperbild verbesserte, fühlten sie sich selbstbewusster.

• Meditation: Meditation ist mehr als nur eine Entspannungsübung und kann das Selbstvertrauen in mehrfacher Hinsicht stärken. Zum einen hilft sie dir, dich selbst zu erkennen und zu akzeptieren. Bei der Meditation lernst du auch, negative Selbstgespräche zu unterdrücken und dich von nicht hilfreichen Gedanken zu lösen, die dein Selbstvertrauen beeinträchtigen.

• Schlaf: Schlafmangel kann sich negativ auf deine Gefühle auswirken. Umgekehrt wird eine gute Schlafqualität mit positiven Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung gebracht, darunter Optimismus und Selbstwertgefühl.

Auf sich selbst zu achten ist wichtig für dein Selbstvertrauen und deine innere Stärke. Sorge dafür, dass du das bekommst, was du brauchst, um dich selbst und deine Fähigkeiten gut zu finden.

 Tipp 4: Habe Selbstmitgefühl

Selbstmitgefühl bedeutet, mit sich selbst freundlich umzugehen, wenn man einen Fehler macht, versagt oder einen Rückschlag erlebt. Es ermöglicht dir, emotional flexibler zu werden und hilft dir, mit herausfordernden Emotionen besser umzugehen und deine Verbindung zu dir selbst und anderen zu verbessern.

Wenn du dich also das nächste Mal in einer schwierigen Situation befindest, erkenne an, dass es zum Menschsein dazugehört, manchmal unvollkommen zu sein oder zu versagen. Versuche dein Bestes, um diese Erfahrungen mit Mitgefühl für dich selbst zu bewältigen.

Tipp 5: Positives Selbstgespräch üben

Negative Selbstgespräche können deine Fähigkeiten einschränken und dein Selbstvertrauen schwächen, indem du dein Unterbewusstsein davon überzeugst, dass du etwas nicht schaffen kannst. Oder dass es einfach zu schwer ist und du es gar nicht erst versuchen solltest.

Optimistische Selbstgespräche und Glaubenssätze hingegen können deine Selbstsicherheit fördern und dir helfen, Selbstzweifel zu überwinden und neue Herausforderungen anzunehmen.

Wenn du das nächste Mal denkst, dass du in einer Besprechung lieber nicht das Wort ergreifen solltest, oder dass du nicht in Form bist, um zu trainieren, erinnere dich daran, dass deine Gedanken nicht immer stimmen. Finde dann einen Weg, diese Gedanken in positive Selbstgespräche umzuwandeln.

In Folge findest du einige Beispiele dafür, wie du pessimistische Selbstgespräche hinterfragen und deine Gedanken in eine positivere Richtung lenken kannst, um so ein starkes Selbstbewusstsein zu bekommen.

• Aus "Ich schaffe das nicht" oder "Das ist unmöglich" wird "Ich kann das schaffen" oder "Ich muss es nur versuchen".

• Aus "Ich kann nichts richtig machen" wird "Beim nächsten Mal kann ich es besser machen" oder "Wenigstens habe ich etwas gelernt".

• Aus "Ich hasse öffentliche Auftritte" wird "Ich mag keine öffentlichen Auftritte" und "Jeder hat Stärken und Schwächen"

Tipp 6: Stell dich deinen Ängsten

Höre auf, Dinge aufzuschieben, weil du dich dabei unsicher fühlst. Hast du zum Beispiel Probleme jemanden um ein Date zu bitten oder deine Vorgesetzte wegen einer Beförderung zu fragen? Eine der besten Möglichkeiten, dein Selbstvertrauen in diesen Situationen zu stärken, besteht darin, sich deinen Ängsten zu stellen.

Stelle dich regelmäßig deinen Ängsten, die auf mangelndes Selbstvertrauen zurückzuführen sind. Wenn du Angst hast, dich zu blamieren oder glaubst, dass du es vermasseln wirst, versuche es trotzdem. Ein wenig Selbstzweifel kann sogar dazu beitragen, die Leistung zu verbessern. Rede dir ein, dass es nur ein Experiment ist und schau, was passiert.

Vielleicht lernst du so, dass es gar nicht so schlimm ist, etwas ängstlich zu sein oder ein paar Fehler zu machen. Und jedes Mal, wenn du etwas vorankommst, gewinnst du mehr Selbstvertrauen.

Tipp 7: Tu Dinge, die du gut kannst

Was passiert, wenn du Dinge tust, die du gut kannst? Dein Selbstvertrauen steigt in die Höhe und deine Stärken und werden noch stärker. Das trägt natürlich dazu bei, deinen Glauben an dich selbst zu stärken.

Finde im ersten Schritt heraus, was deine Stärken und positiven Eigenschaften sind. Dann arbeite daran, sie zu stärken, indem du dich regelmäßig mit ihnen beschäftigst.

Wenn du zum Beispiel in einer bestimmten Sportart gut bist, solltest du sie mindestens einmal pro Woche ausüben. Wenn dir eine bestimmte Aufgabe bei der Arbeit liegt, versuche, diese Aufgabe öfter zu erledigen.

Wenn du so laufend deine Stärken ausbaust, kannst du dein Selbstbewusstsein stärken.

Tipp 8: Sag ruhig mal Nein

Dinge zu tun, in denen du gut bist, kann dein Selbstvertrauen stärken. Es ist aber genauso wichtig, Situationen zu erkennen, die dein Selbstvertrauen schwinden lassen. Vielleicht nimmst du ja regelmäßig an einer bestimmten Aktivität teil und du fühlst dich danach jedes Mal schlechter, statt besser?

Dann lass es bleiben. Es ist in Ordnung, auf Aktivitäten zu verzichten, die dein Selbstvertrauen schwächen. Natürlich solltest du nichts vermeiden, bei dem du dich unwohl fühlst, denn Unbehagen ist oft Teil des persönlichen Wachstumsprozesses. Gleichzeitig ist es jedoch nicht verkehrt, seine Grenzen zu kennen und sich an sie zu halten.

Wenn dir das nächste Mal jemand vorschlägt, etwas zu tun, von dem du weißt, dass es dein Selbstvertrauen schwächt, lehne respektvoll ab. Du musst diese Aktivität natürlich auch nicht für immer meiden. Wenn du erst einmal gelernt hast, selbstbewusster zu sein, fühlst du dich vielleicht stark genug, um es noch einmal zu versuchen, ohne dass dabei dein Selbstvertrauen darunter leidet.

Tipp 9: Realistische Ziele setzen

Wenn man seine Ziele verfolgt, scheitert man häufig mehrmals, bis man herausfindet, was funktioniert und wie man ans Ziel kommt. Das kann dazu führen, dass man sich fragt, ob man überhaupt das Zeug dazu hat, erfolgreich zu sein.

Es kann auch dazu führen, dass man sich fragt, wie man selbstbewusster sein und seine Träume verwirklichen kann. Die Antwort liegt darin, sich realistische Ziele zu setzen.

Es hat sich gezeigt, dass zu hochgesteckte Ziele, die nicht erreicht werden, das Selbstvertrauen schwächen. Im Gegensatz dazu sind realistische Ziele erreichbar. Und je mehr Ziele du erreichst, desto größer ist dein Vertrauen in dich selbst und deine Fähigkeiten.

Um sich realistische Ziele zu setzen, schreibe auf, was du genau erreichen willst. Frage dich dann, welche Chancen du hast, es zu erreichen. Sei dabei ehrlich! Wenn die Chance eher gering oder gleich Null ist, ist das Ziel vielleicht ein bisschen zu hoch gesteckt. Passe es entsprechend an, damit es realistischer und erreichbarer wird.

Selbstvertrauen versus Selbstzweifel

Wenn man lernen möchte, mehr Selbstbewusstsein zu haben, kann es hilfreich sein, zu verstehen, wie sich jemand mit Selbstvertrauen von jemandem unterscheidet, der unsicher ist und Selbstzweifel hat. Hier sind nur einige der Unterschiede zwischen den beiden Typen von Menschen.

Selbstbewusste Menschen

• Freuen sich über den Erfolg anderer Menschen

• Sind aufgeschlossen

• Sind optimistisch und stecken ihr Umfeld damit an

• Gehen Risiken ein

• Können über sich selbst lachen

• Sind entscheidungsfreudig

• Lernen ständig dazu und wachsen

• Geben Fehler zu

• Übernehmen Verantwortung

Unsichere Menschen

• Urteilen über andere und sind neidisch auf sie

• Sind engstirnig

• Sind pessimistisch und haben negative Gedanken

• Haben Angst vor Veränderungen

• Blenden Fehler aus

• Sind unentschlossen und zögerlich

• Verhalten sich oft wie ein Besserwisser

• Erfinden Ausreden

• Beschuldigen andere

Vorteile von Selbstvertrauen

Selbstvertrauen fühlt sich einfach gut an. Selbstvertrauen kann dir jedoch zu Hause, am Arbeitsplatz und in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen viele weitere Vorteile bringen. Folgende Auswirkungen erwarten dich, wenn du lernst, selbstbewusst zu sein:

Bessere Leistung: Anstatt Zeit und Energie mit der Sorge zu verschwenden, nicht gut genug zu sein, kannst du deine Energie in deine eigentlichen Aufgaben und Ziele stecken. Letztendlich wirst du bessere Leistungen erbringen, wenn du mehr Selbstvertrauen hast.

Gesündere Beziehungen: Selbstvertrauen wirkt sich nicht nur darauf aus, wie du dich selbst fühlst, sondern hilft dir auch, andere besser zu verstehen und zu lieben. Es gibt dir auch die Kraft, eine Beziehung zu beenden, wenn du nicht bekommst, was du willst oder verdienst.

Offenheit, neue Dinge auszuprobieren: Wenn du an dich selbst glaubst, bist du eher bereit, neue Dinge auszuprobieren. Ganz gleich, ob du dich um eine Beförderung bewerben oder einen Kochkurs belegen willst - wenn du Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten hast, fällt es dir viel leichter, dich zu beweisen.

Widerstandsfähigkeit: Der Glaube an dich selbst kann deine Resilienz oder deine Fähigkeit, sich von Herausforderungen oder Widrigkeiten im Leben zu erholen, verbessern.

Wenn du lernst, selbstbewusster zu sein, kann dies also eine Reihe von positiven Auswirkungen auf dein Leben haben. Selbstsicherheit hilft dir nicht nur, dich selbst und deine Fähigkeiten besser einzuschätzen, sondern kann auch deine Beziehungen stärken und dich widerstandsfähiger gegen Stress machen.

Schlusswort

Jeder hat irgendwann einmal mit wenig Selbstvertrauen zu kämpfen. Glücklicherweise gibt es einige Dinge, die du tun kannst, um dein Selbstvertrauen zu stärken. In vielen Fällen kann man lernen, wie man sich selbstbewusst verhält und sich dadurch selbstbewusster fühlen.

Weitere hilfreiche Tipps und Übungen findest du zum Beispiel auch in unserem Buchtipp - Endlich selbstbewusster leben.

Manchmal ist geringes Selbstvertrauen jedoch auch ein Anzeichen für eine psychische Erkrankung wie Depression oder Angstzustände.

Wenn dein Mangel an Selbstvertrauen deine Arbeit, dein soziales Leben oder deine Ausbildung beeinträchtigt, solltest du mit einem Psychologen sprechen. Ein Therapeut kann dir helfen, das Problem besser zu verstehen und eine geeignete Behandlung empfehlen.